Glaubt Ihr auch, dass Ihr mit einem bestimmten umweltbewußten Label, einer besonders nachhaltig produzierten Schokolade oder einem fair gehandelten Tee die Welt ein wenig verbessern könnt? Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und der ökologische Fußabdruck soll bei vielen Produkten im Vordergrund stehen – aber nicht unbedingt, um die Natur, Tiere und Atmosphäre zu schützen, sondern schlicht – um Produkte besonders gut zu verkaufen. Sustainability heißt der Verkaufsschlager. Die weltweiten Produzenten und global agierenden Konzerne preisen ihre Produkte als „nachhaltig“, „fair“, „natürlich“ oder „umweltschonend“ an und geben sich damit selbst ein „grünes“ Image. Und wir, die Konsumenten, fallen nur allzu gutgläubig darauf rein. Denn wer will nicht mit seinem Kaufverhalten dazu beitragen, die Verbesserung der Luft und Meere, bessere Arbeitsbedingungen oder den Tierschutz zu unterstützen? Wäre doch so leicht und gut. Einfach kaufen und schon wieder was Gutes getan.
Nur so einfach läuft es eben doch nicht, wie der Dokumentarfilm des Regisseurs Werner Boote und das zugehörige Buch von der Autorin und Journalistin Kathrin Hartmann aufzeigen. Oder wie der NDR schreibt: „Wir können eine gerechtere und nachhaltigere Welt für uns alle schaffen“, heißt es in einem Werbespot von Unilever. „Nachhaltigkeit ist ein Teil unserer Strategie“, tönt Ikea. Nachhaltigkeit – ein schönes Wort. Ein Beispiel: Palmölplantage. Artenreicher, wertvoller Urwald wird zerstört, dafür kommt wasserintensive Monokultur. Ein ökologisches Desaster, auf immer größeren Flächen. Und wie wird es verkauft? Genau: als nachhaltig.
Fazit: Wer wirklich etwas bewegen möchte und ernsthaft nachhaltig sein will, der sollte zuallererst an seinem Konsumverhalten etwas ändern. Es muss nicht jeden Monat ein neues T-Shirt, das neueste Handy und auch nicht die Fertigpizza aus der Tiefkühltruhe oder das trendige Müsli sein. Selber machen und weniger von allem – das hilft – und zwar nachhaltig.
Unter dem Titel „Die grüne Lüge“ lief der Film in den deutschen Kinos, nachdem er auf der Berlinale vorgestellt wurde, und wir empfehlen Euch sehr, ihn anzuschauen.
Und hier noch ein Link für weitere Informationen: www.regenwald.org
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