Microsoft schrieb in einer seiner Ankündigungen vor kurzem: „Jährlich kracht es auf den Straßen des Saarlandes rund 33.000 Mal. Ein Großteil der Verkehrsunfälle sind glücklicherweise Blechschäden, die ohne Personen- oder schweren Sachschaden verlaufen und ohne Alkoholeinfluss entstehen. Solche Unfälle werden von den Beamten bisher über handschriftliche Notizen, Skizzen und Fotos aufgenommen. Zurück auf der Wache müssen die aufgenommenen Unfalldaten aufwendig in das polizeiliche Vorgangsbearbeitungssystem eingegeben und dort weiterverarbeitet werden. Leider bedeutet die doppelte Datenerfassung auch doppelte Arbeit für die Beamten und kostet eine Menge Zeit. Nicht selten führt dieser umständliche Prozess auch zu Fehlern in der Unfallbearbeitung.“ Mit den neuen Windows-Geräten und der Software „Hybrid Forms“ entfällt diese doppelte Bearbeitung. Wir haben uns einmal angeschaut, worum es sich dabei handelt und wie das Ganze funktioniert.
NEUE SOFTWARE SPART VIEL ZEIT
Im Rahmen des IT-Gipfels wurde offiziell bekannt gegeben, dass die Saarländische Polizei bald mit Surface und Windows Phone auf Streife geht. Der saarländische Staatssekretär Jürgen Lennartz und der Staatssekretär aus dem Bundesinnenministerium und CIO des Bundes Klaus Vitt haben das Projekt, das bis Ende des Jahres läuft, im Rahmen der Plattformveranstaltung „Digitale Verwaltung und Öffentliche IT“ des Nationalen IT-Gipfels 2016 vorgestellt. Der Gipfel steht unter dem Motto „Lernen und Handeln in der digitalen Welt“. Das Projekt im Saarland zeigt wie einfach und nützlich das Handeln in der digitalen Welt ist. Seit einiger Zeit wird das Projekt bereits erprobt. Eine Firma namens Icomedias hat auf diesem Gebiet bereits in anderen Ländern entsprechende Erfahrungen gesammelt und dem „Papierkrieg“ sozusagen den Krieg erklärt. Sie hat eine entsprechende Software namens „Hybrid Forms“ entwickelt. Was man mit ihr erfasst steht auf der Wache direkt bereit. Dort kann man dann direkt weiterarbeiten, ohne nochmal von vorne anzufangen, da die Software mit einem zentralen Server kommuniziert, welcher für die Vorgangsbearbeitung zuständig ist. Zusätzlich lässt sich den Betroffenen noch vor Ort der Vorgang für die Versicherung ausdrucken, womit man die Wartezeiten der Bürokratie deutlich verkürzt. Die Saarländische Polizei wird die neuen HP Elite x3 und Surface Tablets verwenden. Diese vereinfachen den Alltag der Beamten, da sie an das Netz der Behörden angebunden sind. Durch die Technik konnte die Bearbeitungszeit der Vorgänge um fast die Hälfte reduziert werden.
In einer ersten Zwischenbilanz zeigen sich Polizei und Politik gleichermaßen begeistert von dem Projekt. Wenn sich diese Technologie bewährt, kann das durchaus ein Türöffner für weitere Projekte im öffentlichen Bereich sein. Man darf gespannt sein wie es weitergeht und ob sich das Projekt durchsetzen kann. Bekannt ist das inzwischen diverse andere Bundesländer auf das Projekt im Saarland aufmerksam geworden, gemeinsam mit HP wird man auf dem Europäischen Polizeikongress 2017 wohl das eine oder andere erfolgsversprechende Gespräch führen. Ein guter Ansatz und ein Schritt in die Zukunft ist es auf jeden Fall.
Autor: Bastian Sternecker
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