Das Märchen Aladin und die Wunderlampe“ ist ein Teil der „Märchen aus 1001 Nacht“ und wurde im Mai von Kindern der Klassen 5-7 unter Leitung von Matthias Molzberger und Zeynel Öngören am AKO aufgeführt. Die Geschichte beginnt in einem Klassenzimmer während einer Schulübernachtung. Durch ein heftiges Donnergrollen erwachen die Kinder aus dem Schlaf. Zufällig finden sie eine Taschenlampe und einen alten Teppichklopfer, die sie in eine märchenhafte Welt ziehen. Sie überlegen sich, die Geschichte von Aladin und der Wunderlampe einmal in ihrer ganz eigenen Variante zu erzählen. In ihrer Variante gibt es zum Beispiel Aladin und Aladin, den Starken. Mit Hilfe einer Zauberlampe will ein Zauberer zu höchstem Reichtum und Macht gelangen. Um die Lampe, die sich in einer Höhle befindet, zu erreichen, braucht er jedoch die Hilfe des jungen Aladin. Doch als der Zauberer erst die Lampe in den Händen halten möchte, bevor er Aladin aus der Höhle hinaushilft, behält Aladin die Lampe. Der Zauberer schließt daraufhin die Höhle, bedenkt dabei aber nicht, dass er Aladin zuvor einen Ring gegeben hat, der einen Geist enthält. Als Aladin nun am Ring reibt, erscheint der Geist des Rings und hilft den beiden Aladinen aus der Höhle und nach Hause. Zu Hause angekommen reibt Aladins Mutter an der Lampe um sie zu säubern, wodurch der Lampengeist erscheint. Auf dem Basar trifft Aladin auf die schöne Prinzessin Badrulbudur und möchte sie heiraten. Mithilfe des Flaschengeistes gelingen ihm die von Sultan gestellten Aufgaben ohne Probleme und es kommt zur Hochzeit die ausgiebig gefeiert wird. Als der Zauberer erfährt, dass Aladin noch lebt, geht er als Händler verkleidet zum Palast und bietet der Prinzessin an, neue Lampen gegen alte zu tauschen. Sofort lässt sich die Prinzessin auf den Handel ein und freut sich, für Aladin so einen guten Tausch gemacht zu haben. Aladin hatte ihr noch nie von der Wunderlampe erzählt. Doch als der Zauberer in Besitz der Lampe ist, möchte er alles, den Palast und auch die Prinzessin, besitzen und sie deshalb so bald wie möglich heiraten. Doch Aladin stiehlt sich heimlich in den Palast und es gelingt ihm mithilfe der Prinzessin und ihren Schwestern den bösen Zauberer zu besiegen. Auch dies wurde wieder ausgiebig gefeiert.
Wer meine anderen Theaterrezensionen gelesen hat, weiß, dass ich oft angemerkt habe, dass meiner Meinung nach das Bühnenbild und die Kostüme in ihrer Ausgestaltung und Phantasie nicht ausreichen. Bei diesem Stück war das nun wahrhaftig nicht so. Allein das Bühnenbild, welches in mühevoller Kleinarbeit von kunstinteressierten und handwerklich begabten Schülerinnen und Schülern unter der Leitung von Herrn Pönisch geschaffen wurde, bestach durch seine Vielfältigkeit und durch die vielen Farben. So gab es zwei bzw. eigentlich drei Marktstände, verschiedene Hintergründe, zum Beispiel für den Palast und die Höhle, und, nicht zu vergessen, einen fliegenden Teppich! Zusätzlich gab es natürlich auch kleinere Utensilien wie zum Beispiel ein Feuer, Lampen, Schlafsäcke und echtes Obst für die Marktstände, sodass ein sehr lebendiges und real wirkendes Bild entstand. Auch die Kostüme ließen nichts zu wünschen übrig. Alle Schauspieler waren ihrer Rolle entsprechen gekleidet. So trugen die Kinder bei der Schulübernachtung Schlafanzüge, und alle Figuren in der Märchenwelt orientalische Kleidung. Auch die Tänzerinnen hatten entsprechende wunderbare Kostüme und die Geister waren „geisterhaft“ gekleidet und geschminkt. Die Kostüme waren demnach sehr farbenfroh und phantasievoll gestaltet, regelrecht märchenhaft, was den Zuschauern spielend ermöglichte, sich in die Figuren hineinzuversetzen. Die zwei Party-Szenen, die mit fetziger Musik und einer Tanzchoreographie untermalt wurden, waren mitreißend und eindrucksvoll inszeniert!
Gut war meiner Meinung nach außerdem, dass das Stück nur ca. eine Stunde gedauert hat, was für ein Kindertheater auch angemessen ist. Doch nicht zu vergessen ist natürlich die darstellerische Leistung der jungen Schauspielerinnen und Schauspieler! Trotz allen Lampenfiebers hat keiner von ihnen seinen Text vergessen, alle haben sich wirklich angestrengt, die Freude am Spiel war deutlich zu merken und jede Rolle war mit Leben gefüllt! Alles in Allem kann man also von einer sehr gelungenen Aufführung sprechen, die sowohl Jung als auch Alt begeistern konnte.
Jenny Haunhorst
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