Folgender Lagebericht beschreibt die makroökonomischen Ereignisse der vergangenen Tage, zusammen mit einem Ausblick auf die kommende Woche:
USA (Non-Farm-Payrolls):
Der US-Arbeitsmarkt zeigte am Freitag Anzeichen einer Abkühlung, als der neueste Arbeitsmarktbericht veröffentlicht wurde (Non-Farm-Payrolls). Im Oktober wurden 150.000 neue Stellen geschaffen, was unter den Erwartungen lag. Zusätzlich wurden die Beschäftigungszahlen der beiden Vormonate um insgesamt ca. 100.000 Stellen nach unten korrigiert. Der Bericht signalisierte eine leichte Abschwächung, da die Arbeitslosenquote auf 3,9 Prozent stieg.Die Finanzmärkte deuteten dies als Hinweis darauf, dass der Druck für weitere Zinserhöhungen seitens der US-Notenbank nachlassen könnte. Dies führte zu einem Rückgang der Renditen von zweijährigen und zehnjährigen US-Staatsanleihen um etwa 0,2 Prozentpunkte. In den nächsten zehn Handelstagen fielen die Renditen der zehnjährigen Anleihe um 0,40 Prozentpunkte von ihrem 16-Jahres-Hoch bei ca 5 Prozent. Somit geriet der US-Dollar unter Druck und sank auf ein Sechs-Wochen-Tief gegenüber dem Euro.
Bankensektor:
Europäische Bankaktien behaupteten ihre bevorzugte Position seit Beginn der zweiten Jahreshälfte, indem sie um ca. 1 Prozent zulegten. Dies war hauptsächlich auf robuste Ergebnisse im dritten Quartal zurückzuführen. Obwohl die Zinserträge der Banken möglicherweise ihren Höhepunkt erreicht haben könnten, bleiben europäische Banken im Vergleich zu ihren US-Banken günstiger bewertet.
Immobilienaktien:
Der Immobiliensektor des STOXX 600 verzeichnete letzte Woche eine starke Rally von etwa zwölf Prozent, hauptsächlich aufgrund des Rückgangs der Renditen am Anleihemarkt. Die Berichtssaison zeigte gemischte Ergebnisse, wobei die Gewinne unter den Erwartungen lagen, aber die Unternehmen dennoch die Gewinnerwartungen übertroffen haben. Die Rally im Immobiliensektor wird jedoch als kurzfristig und nicht nachhaltig betrachtet, da sie hauptsächlich auf Zinsentwicklungen basiert.
Japan:
Die japanische Regierung verabschiedete letzte Woche ein umfangreiches Konjunkturpaket, um das Wachstum anzukurbeln und die Auswirkungen der Inflation abzumildern. Das Paket im Wert von 37,4 Milliarden Yen entspricht 6,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Es sieht Maßnahmen wie Einkommensteuerrückerstattungen, Barzahlungen an Haushalte mit geringem Einkommen und eine Verlängerung der Subventionen für Sprit, Strom und Gas bis zum Frühjahr 2024 vor. Besonders die konsumfördernden Maßnahmen könnten positive Auswirkungen auf die Gewinnentwicklung japanischer Unternehmen im kommenden Jahr haben.
Wichtige Ereignisse in dieser Woche:
– Europa: Quartalszahlen von 94 Unternehmen aus dem STOXX 600.
– USA: Berichte von 50 Konzernen aus dem S&P 500
– Donnerstag, China: Verbraucher- und Produzentenpreise im Oktober.
– Freitag, UK: Vorläufiges Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal 2023; USA: Vorläufiges Verbrauchervertrauen der University of Michigan im November.
Verfasser: Tarik Asaad
Quellen:
- SEC: https://www.sec.gov
- Seeking Alpha: https://seekingalpha.com
- Forex Factory: https://www.forexfactory.com
- Macro Data: https://tradingeconomics.com
- Bloomberg: https://www.bloomberg.com/europe
- CNN: https://edition.cnn.com
- Yahoo Finance: https://de.finance.yahoo.com
- Financial Juice: https://www.financialjuice.com/home
- FAZ: https://www.faz.net/aktuell/
- Wirtschaftswoche: https://www.wiwo.de
- Bureau of Labour and Statistics: https://www.bls.gov
- Reuters: https://www.reuters.com
- Zero Hedge: https://www.zerohedge.com
- Macrotrends: https://www.macrotrends.net
- Wall Street Journal: https://www.wsj.com
- Bloomberg Terminal
Keine Kommentare