In Griechenland gibt es viele Klöster, wie zum Beispiel in der Mönchsrepublik am Heiligen Berg Athos. Weniger bekannt sind die Meteora Klöster nahe der Stadt Kalambaka in der griechischen Region Thessalien, um die es in diesem Artikel gehen soll. Die Klöster sind ein UNESCO-Weltkulturerbe, aber was macht sie so besonders?
Die Klöster stehen auf mehreren hundert Metern hohen Felsmassiven. Diese Felsen entstanden durch Ablagerungen von Stein, Sand und Schlamm, die über die Zeit zusammengepresst wurden und einen betonähnlichen Stein ergaben. Grund ist, dass das Hochplateau bis vor 60 Millionen Jahren noch unter Wasser war. Durch den Druck des Wassers wurde die Form der Felsen erkennbar geprägt und man kann heutzutage gut erkennen, wo einst Wasserströme und Wasserfälle verliefen. Vor ca. 60 Millionen Jahren floss das Wasser durch von Erdbeben entstandenen Bruchlinien ab und das Hochplateau entstand. Ein Einheimischer erzählte mir, dass die Menschen in der Antike glaubten, die Felsmassive seien die Titanen, die im Kampf mit den Göttern zu Stein verwandelt wurden (-> Griechische Mythologie).
Forscher konnten nachweisen, dass die ersten Mönche, die sich in totaler Einsamkeit Gott zuwandten, schon im 11. Jahrhundert ansiedelten. Überlieferungen berichten sogar von Besiedelungen im 10. Jahrhundert. Die ersten Einsiedler lebten in Höhlen, die teilweise mit Holz oder Steinmauern verschlossen waren. Das erste Kloster war das, nach dem Vorbild der Klöster in Athos erbaute Kloster Doúpiani. 1334 begann der Aufstieg des Klosterlebens in der Region durch die Gründung des Klosters Metamórphosis durch den Mönch Athanasios, seinen geistlichen Ziehvater Gregorios und 14 weitere Mönche. Im Laufe des 14. Jahrhundert wurden weitere Klöster errichtet, von denen heute noch 6 bewohnt sind, da die restlichen 18 der insgesamt 24 Klöster zu schwer erreichbar oder einsturzgefährdet sind. Heute gibt es zwar Treppen, doch früher mussten die Mönche über Strickleitern oder Seilaufzüge in die hochgelegenen Gebäude gelangen. Diese Seilaufzüge wurden auch nur selten gewartet und häufig erst ausgetauscht, wenn ein Unfall bereits geschehen war.
Neben den großen Klostergebäuden und den Einsiedlerhöhlen gibt es auch noch andere bedeutende Orte in Meteora, wie zum Beispiel das Filakaé Monakón, ein Mönchsgefängnis für Geistliche, die gegen Klosterregeln verstoßen haben.
In der Theopetra-Höhle, einer der Einsiedlerhöhlen, findet man das älteste Bauwerk Griechenlands, eine vor 23.000 Jahren erbaute Steinmauer, die den Höhleneingang verkleinert.
Die Meteora-Klöster sind auch eine sehr beliebte Filmkulisse, so wurden zum Beispiel Filme wie „Tim und Struppi und das Geheimnis um das Goldene Verlies“, „Die Abenteuer des jungen Indiana Jones“ oder „James Bond 007 – In tödlicher Mission“ teilweise dort gedreht. Da der James Bond-Dreh zwar mit den Mönchen abgesprochen war, diese jedoch nicht darüber informiert wurden, dass in einer Szene eine Schießerei gedreht wird, schlossen sie das betroffene Kloster nach dem Dreh eine Zeit lang für die Öffentlichkeit, um den für sie heiligen Ort wieder spirituell zu reinigen.
Außerdem hat die Nu-Metal-Band Linkin Park ihr zweites Studioalbum „Meteora“ nach den Klöstern benannt.
Die Klöster sind ein beliebtes Reiseziel für Touristen, die sich für Geschichte, Theologie und Geologie interessieren, aber auch für viele Kletterer. Wenn man plant ein Kloster zu besichtigen, sollte man beachten, dass die Kleiderordnung vorschreibt, Knie sowie Schultern zu bedecken und als Frau einen langen Rock zu tragen.
Verfasst von Karl Sayadi
Sachquellen:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Meteora
- https://www.alaturka.info/de/griechenland/trikala/3455-meteora-klettern-in-ungewoehnlicher-fels-geologie
Bildquellen:
- https://www.ab-in-den-urlaub.de/magazin/reisetipps/meteora/
- https://www.alpenverein.de/dav-services/panorama-magazin/mehr-infos-zum-artikel-in-dav-panorama-1-2015-klettern-in-meteora_aid_15420.html
- https://www.infotouristmeteora.gr/heilige-meteora/einsiedeleien-klosterbesitzungen/
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