„klima“ – wie eine App euch helfen kann, den Klimawandel zu bekämpfen
Dass der menschengemachte Klimawandel real ist, steht mittlerweile für den Großteil der Weltbevölkerung nicht mehr zur Debatte. Bis zum 4.1.2019 ratifizierten 184 Länder das Pariser Klimaabkommen und verpflichteten sich damit, die Erderwärmung bis 2100 auf 1,5°C zu beschränken bzw. auf 2°C im Vergleich zu 1850, also der vorindustriellen Zeit.
Damit wir dieses Ziel erreichen können, müssen wir die Emissionen bis 2030 um 7,6% pro Jahr senken. Um eine Reduktion der Emissionen auch zu verwirklichen, legen die einzelnen Länder sog. „nationally determined contributions“[1] zur Reduktion von Emissionen fest.
Mittel zum Erreichen dieses Ziels sind u.a. der europaweite Emissionshandel mit Umweltzertifikaten[2] oder die Förderung von innovativen Unternehmen, welche klimafreundliche Technologien entwickeln.
Aktuell zeigen unsere Maßnahmen auch, dass sie wirksam sind: Im Vergleich zu 2019 haben wir Deutschen im Jahr 2020 8,7% weniger CO2 ausgestoßen.
Aber auf diesen kurzfristigen Erfolgen dürfen wir uns nicht ausruhen und müssen diesen Trend noch weiter fortsetzen.
Aber nicht nur der Staat kann und soll Initiative ergreifen, sondern jeder Einzelne von uns kann und sollte dies ebenso tun. Eine App, die dabei hilfreich sein kann, ist die App „klima“.
klima ist eine App, welche euch in erster Linie mit einem CO2e[3]-Fußabdruckrechner aufzeigt, für wie viel Ausstoß an Kohlenstoffdioxid ihr als Individuum verantwortlich seid.
Zu Beginn müsst ihr Deutschland als euer Heimatland angeben, damit ihr euren Ausstoß mit dem durchschnittlichen Ausstoß aller Deutschen vergleichen könnt – dieser liegt bei 12,35 Tonnen CO2e.
Anschließend werden euch zunächst 7 generelle Fragen zu eurem Mobilitäts- sowie Konsumverhalten, aber auch zu euren generellen Lebensverhältnissen gestellt.
Diese könnt ihr dann noch genauer und differenzierter beantworten unter dem Punkt „Weitere Optionen“ -> „Pro-Rechner“. Dort könnt ihr dann z.B. exakt angeben, wie viel ihr von welchen Nahrungsmittel konsumiert oder wie viele Kilometer ihr genau zu welchem durchschnittlichen Ausstoß mit dem Auto fahrt oder wie viel ihr öffentliche Verkehrsmittel nutzt.
Wenn ihr dann alles ehrlich beantwortet habt, gibt die App euch einen Überblick darüber, in welchen Bereichen genau ihr eure Emissionen reduzieren könnt.
Nun zum wahrscheinlich wichtigsten Teil dieser App, welcher sie von anderen Fußabdruckrechnern abhebt: einer Art monatlichem Abonnement, mit dem ihr, gemessen an euren durchschnittlichen Emissionen, sog. „Offsetting-Projekte“ finanzieren könnt, welche dann euren Anteil an Emissionen durch z.B. das Pflanzen von Bäumen oder die Schaffung von neuen Solaranlagen ausgleichen.
Eine Tonne CO2e-Ausstoß kann, so die App, mit 10€ im Jahr ausgeglichen werden. Wenn man diese Funktion nutzt, bekommt man regelmäßig aktualisierte Informationen darüber, wie viele Emissionen man ausgleicht und auch darüber, wie viel diejenigen, mit denen man die App geteilt hat, ausgleichen.
Diese Funktion ist für die meisten von uns Schülern natürlich zu teuer, jedoch sollten wir alle sie für unsere Zukunft zumindest im Hinterkopf behalten, da wir, wenn wir irgendwann selber arbeiten und Geld verdienen und es uns leisten können, vielleicht mithilfe dieses Abonnements den Klimawandel aktiv bekämpfen können.
Auf der Website der App, welche übrigens in Berlin entwickelt wurde, findet ihr zudem noch unter dem Segment „Blog“ nützliche Tipps, wie genau ihr in den bestimmten Bereichen eures Alltags, eure Emissionen reduzieren könnt.
Abschließend kann ich euch nur empfehlen, die App kostenlos herunterzuladen und den CO2e-Fußabdruckrechner zu verwenden, damit ihr sehen könnt, wie umweltfreundlich ihr aktuell lebt. Auch lege ich euch nahe, euch auf der Website der App (https://klima.com/projects/) über alle Projekte gründlich zu informieren, und damit zu checken, ob ihr in Zukunft über die App vielleicht eure Emissionen mithilfe der „Offsetting-Projekte“ ausgleichen wollt.
Verfasst von Anton Brücks
[1] Deutsch: national festgelegte Beiträge
[2] Diese Zertifikate berechtigen den Inhaber, eine bestimmte Menge an CO2 zu einem festen Preis auszustoßen. Sie sind zudem handelbar – d.h., dass Firmen, die weniger CO2 ausstoßen, sie am Ende einer Periode verkaufen und davon profitieren können, während umweltunfreundliche Unternehmen sich auf lange Sicht durch höhere Kosten im Zusammenhang mit dem CO2-Ausstoß selbst schaden.
[3] CO2e steht für „carbon dioxide equivalent“. In CO2e sind alle Grünhausgase umgerechnet, gemessen am Erderwärmungspotential von CO2,enthalten. Z.B. ist Stickstoffdioxid 265mal mehr hitzeabsorbierend als CO2 und muss daher mit einem dementsprechend größeren Faktor in die Rechnung mit einberechnet werden.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nationally_Determined_Contributions (Bearbeitungsstand: 15.11.21)
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbereinkommen_von_Paris (Bearbeitungsstand: 9.1.22)
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