Fast Fashion ist das Konzept, Kleidung schnell und trendbezogen zu produzieren, ohne auf die negativen Aspekte und Folgen zu achten. Dieses Konzept kam erstmalig in den 1980ern auf, wobei es zu Beginn noch spärlich verbreitet war, was heutzutage nicht mehr der Fall ist, was sich auf immer schneller aufkommende Trends zurückführen lässt. Während ein Trend früher mehrere Jahre anhielt, ist ein Trend heute nach wenigen Monaten, wenn nicht sogar Wochen, bereits verflogen. Fast Fashion heutzutage zu vermeiden, scheint unmöglich. Grund dafür ist aber nicht nur die von vielen Marken benutzte „Quick Response“-Strategie mit der ein Geschäft in der Lage ist, schnell auf neue Trends zu reagieren und so neue angepasste Kollektionen zu entwerfen (Beispiele für solche Trends sind z.B. Cottagecore und der Trend „to be that Girl“). Gleichzeitig sind auch die sehr geringen Preise, welche Fast Fashion für scheinbar jedermann zugänglich machen, eine Ursache für den Hype, welchen der Trend erfährt.
Natürlich muss ein solches Konzept auch negative Seiten haben, welche den meisten Menschen auch bewusst sind. Besonders prekär sind die Arbeitsbedingungen, unter welchen die NäherInnen in den sogenannten ,,Billiglohnländern“ arbeiten müssen und dafür ein Gehalt bekommen, welches gerade einmal zum Überleben reicht. Eine Näherin in Bangladesch bekommt beispielsweise umgerechnet 35-40 Euro im Monat für 8 Stunden Arbeit pro Tag. Dies klingt nach unglaublich wenig, ist aber sogar das Doppelte von dem, was sie noch vor wenigen Jahren erhalten hat.
Ebenfalls zu bedenken sind die negativen Folgen für das Klima und unsere Umwelt. Jährlich werden durch die Massenherstellung an Kleidung 1,2 Milliarden Tonnen CO2 ausgestoßen.
Aber trotzdem scheinen Marken, welche Fast Fashion Produkten vertreiben, immer beliebter zu werden. Der Druck, Kleidung zu tragen, die ästhetisch und modern ist, steigt mit jedem Trend, mit jedem neuen Video was wir sehen und mit jedem neuen Style, den wir ausprobieren wollen.
Da Kleidung Teil unserer Suche nach Identität ist, sollten wir natürlich auch weiterhin neue Styles ausprobieren können, wir sollten uns aber bei den Produkten, die wir kaufen, nicht nur die Frage stellen, ob wir sie anziehen werden, sondern auch, woher sie kommen und wie die Arbeitsbedingungen aussehen. Natürlich ist das leichter gesagt als getan, vor allem wenn man nur ein begrenztes Budget zur Verfügung hat.
Dennoch wäre es eine Möglichkeit, vor dem Kauf „bessere“ Alternativen zu suchen (Second Hand-Kleidung aus dem Internet oder aber auch in Geschäften wäre diesbezüglich eine Idee).
Verfasst von Ann-Sophie Stadler
Kurt Glogner
•3 Jahren ago
Liebes Redaktionsteam,
ich finde es gut, dass Ihr Euch mit den Folgen der Wegwerfkleidung befasst und andere mit Eurem Artikel dazu anregt. „Gewässerbelastung“ durch Farb- und Giftstoffe, Folgen für die Gesundheit in den Herstellerländern, evtl. Konkurrenz zum Anbau von Nahrungsmitteln, CO2-Fracht beim Transport und Müllproblem hier könnte man hinzufügen. Eigentlich sollte sich jeder fragen, welchen Beitrag er zur Veränderung unserer Lebensbedingungen verantworten kann.
Kleidung ist Teil der Suche nach Identität. Ja, viele wollen zeigen, dass sie auf dem aktuellen Stand sind. Geraten diese dann nicht in Abhängigkeit derer, die meist aus wirtschaftlichen Gründen diese Trends setzen?
Könnte es eher eine Stärke der Persönlichkeit sein, den Mut zu haben, unabhängig von Trends zu werden und den persönlichen Stil zu finden, der sich natürlich auch ändern darf?
Viele Grüße
Kurt Glogner
Bund für Umwelt- und Naturschutz